3 Aktien mit Vervielfachungspotenzial
alle Artikel zur Hypoport SE Aktie | Preisindikation: 284,000 € +3,50 % (23:14 Uhr) | Qualitätscheck |
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Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Liebe Leser,
im heutigen Beitrag soll es um drei spannende Unternehmen gehen, die auf dem aktuellen Kursniveau aussichtsreich erscheinen. Das Chance-Risiko Verhältnis ist in allen drei Fällen positiv zu sehen und auch die Bewertungen sind auf vertretbaren Niveaus.
Bei allen drei Aktien kam der Kurs stark zurück. Teilweise sind die Aktien sehr gut gelaufen und waren überbewertet. Eine Korrektur war überfällig. Andererseits gab es auch konkrete Gründe, die die fundamentalen Aussichten des jeweiligen Unternehmens kurzfristig verschlechtert haben. Darauf möchte ich dann aber konkret einzeln näher eingehen, da es sich um drei komplett verschiedene Unternehmen aus drei unterschiedlichen Branchen handelt.
TeamViewer AG | WKN: A2YN90
Quelle: Graphs im Aktien Terminal von TraderFox
Die TeamViewer AG ist ein weltweit führender Software-Anbieter von Remote-Konnektivitätslösungen. Die TeamViewer-Wachstumsstory steht vor einem Comeback. Warum?
In den letzten Wochen konnte der Konzern durch mehrere positiven Nachrichten auf sich aufmerksam machen. Oliver Steil, TeamViewer CEO, sagte beim Analysten Call im dritten Quartal:
«Nach neun soliden Monaten sind wir auf gutem Weg, trotz makroökonomischer Herausforderungen unsere Jahresprognose zu erreichen. TeamViewer zeigt sich in diesem Umfeld weiterhin sehr widerstandsfähig, da unsere Lösungen den Kunden dabei helfen, Effizienzsteigerungen zu realisieren. Das anhaltende Upselling in höherwertige Kundensegmente unterstreicht die Qualität unseres Produktportfolios. Darüber hinaus haben wir die Zusammenarbeit mit unseren strategischen Tech-Partnern deutlich intensiviert.»
Auf Basis der Analystenschätzungen liegt das KUV23 bei 3 und das KGV bei nur 13. Die Q3-Zahlen deuten Zahlen oberhalb der Schätzungen an. So war es dann auch. Das Geschäftskunden-Segment wuchs um 47 %. Die Anzahl der Geschäftskunden erhöhte sich um 877 auf nun 3.206. Die Net Retention Rate (NRR) liegt bei 103%. Dies entspricht einer hohen Kundenzufriedenheit. Der Umsatz stieg um 12 % auf 143,4 Mio. Euro Umsatz und die bereinigte EBITDA-Marge lag bei 41,6%, ein Plus von acht Prozentpunkten.
Die TeamViewer-Lösungen sind in den SAP-Innovationszentren rund um den Globus zu Demonstrationszwecken installiert. Die Augmented-Reality-(AR)-Plattform Frontline ist jetzt auch auf dem Google Cloud Marketplace verfügbar, das den Beschaffungsprozess für Google-Cloud-Kunden erleichtert. Neue Partnerschaften gab es beispielsweise mit Hyundai Motors. Hier werden gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten rund um AR-basierte intelligente Produktionsprozesse, digitale Unterstützung von Fabrik-Mitarbeitern und KI in der Automobilproduktion in der Zukunft aufgebaut. Neben der Automobilbranche unterstützt TeamViewer zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen mit seinen Enterprise-Lösungen wie zum Beispiel GlobalFoundries, einer der global führenden Halbleiterhersteller. Dieser nutzt TeamViewers AR-Plattform Frontline. Der Einsatz im Lager führte zu einer 35-prozentigen Zeitersparnis im Kommissionierungsprozess.
Peter Turner, Mietglied des Vorstands und COO, kaufte selbst vor kurzem Aktien im Gesamtwert von 320.057,50 GBP. Barclays hat Teamviewer von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 11 auf 14 Euro angehoben. Der Status des Wandels zur Cloud und zu Abo-Modellen sei entscheidend für Software-Unternehmen, schrieb der Analyst zur Erklärung. All das deutet einen Turnaround bei der Aktie an. Es gibt auch Spekulationen, dass im Fall einer Übernahme von Manchester United die teuren Sponsoring-Verträge eher gekündigt werden können. Dann dürften sofort 0,30 Euro je Aktie als zusätzlicher Gewinn bleiben und sich die Margen deutlich verbessern. Die Q4-Zahlen werden sehr spannend werden. Wenn das Wachstum im Enterprise-Segment so weitergeht, müsste die Aktie deutlich zulegen können.
Hypoport SE | WKN: 549336
Hypoport betreibt mit EUROPACE die größte deutsche Plattform zum Abschluss von Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukten sowie Ratenkrediten. Diese Plattform ermöglicht direkten Vertragsabschluss durch die Vernetzung von einer Vielzahl an Banken und Versicherungen mit tausenden Finanzberatern. Die Hypoport SE in seiner jetzigen Form mit Sitz in Berlin und Lübeck entstand im Jahre 2001 durch eine Fusion der seit 1954 bestehenden Dr. Klein & Co. AG und der 1999 gegründeten EUROPACE. Seitdem gab es ein außergewöhnlich hohes Wachstum zu verzeichnen.
Quelle: Graphs im Aktien Terminal von TraderFox
Innerhalb nur weniger Monate hat die Hypoport Aktie über 80 % verloren. Grund dafür ist das kollabierende Neugeschäft im Immobilienmarkt. Die Bau- und Immobilienbranche war über zehn Jahre aufgrund der Null-Zins-Politik und der günstigen Energiepreisen erfolgsverwöhnt. Mittlerweile sind die Zinsen für eine zehnjährige Finanzierung innerhalb weniger Monate von unter einem Prozent auf rund 4 % gestiegen. Die Baukosten explodieren und die Stimmung war lange am Immobilienmarkt nicht mehr so schlecht.
So rechnet der CEO von Hypoport Jan H. Pahl für das dritte Quartal 2022 mit einem Umsatz leicht unter Vorjahresniveau und einem ausgeglichenen EBIT (Earnings before Interest and Taxes).
Dazu sagte Hypoport-CEO folgendes:
«Eine derartige Entschleunigung hat der deutsche Wohnimmobilienmarkt in den letzten 25 Jahren noch nicht erlebt. Insofern fehlen historische Erfahrungen über die Geschwindigkeit des notwendigen Annäherungsprozesses. Dass sich in effizienten Märkten bei einem weiterhin hohen Bedarf an Wohnraum in unserem Land die Preisvorstellung der Verkäufer und Käufer wieder annähern werden, steht für uns jedoch außer Frage. Und dass der Wohneigentumsmarkt in Deutschland langfristig ein Wachstumsmarkt ist, ebenfalls.»
Die Bautätigkeit wird sich wieder erholen, es ist einfach nur eine Frage der Zeit. Damit wird sich auch der Kurs deutlich erholen. Das Management von Hypoport hat sofort die Kosten deutlich reduzieren können und das S-Dax Unternehmen wird nach der Erholung seinen Marktanteil weiter ausbauen können. Mittlerweile ist das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) auf 17 geschmolzen.
Bei dem Unternehmen Hypoport haben wir es mit einer gut geführten Plattformstory zu tun. Die Frage ist nur, ab wann mit einer Erholung am Immobilienmarkt zu rechnen ist. Viele potenzielle Käufer werden sich bei der aktuellen Marktlage bei der Immobilienfinanzierung zurückhalten. In einer Rezession wird das Geld der Verbraucher zurückgehalten. Der deutsche Wohnungsmarkt besitzt jedoch auch langfristige Treiber:
1. Netto-Zuwanderung nach Deutschland
2. Höhere Lebenserwartung
3. Steigende Anzahl an Single-Haushalten sowie
4. Wunsch nach Unabhängigkeit von möglichen Mietsteigerungen
Steico SE | WKN: A0LR93
Quelle: Graphs im Aktien Terminal von TraderFox
Die STEICO-Gruppe fokussiert sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb ökologischer Bauprodukte. Hierzu zählen Dämmstoffe aus natürlichen Holz- und Hanffasern, Stegträger als Konstruktionselemente (Balkenprodukte) sowie Natural Fibre Boards (Hartfaserplatten). Durch die Kombination von Holz- und Hanffaser-Dämmstoffen mit darauf abgestimmten Stegträgern etabliert sich das Unternehmen verstärkt als Systemanbieter. STEICOs europaweiter Kundenstamm umfasst Käufer aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie, Laminatbodenhersteller sowie Baumärkte.
In Deutschland, dem wichtigsten Markt des STEICO Konzerns, ist die Bautätigkeit ebenfalls beeinflusst. So sind die Baugenehmigungen von Januar bis Juli 2022 bei Einfamilienhäusern um 16,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Bei Mehrfamilienhäusern konnte hingegen ein Zuwachs von 7,1% bei den Baugenehmigungen beobachtet werden. Während erwartet wird, dass die rückläufigen Tendenzen insbesondere den Neubaubereich treffen, dürfte der Sanierungsbereich nach Einschätzung der Geschäftsleitung deutlich von der aktuellen Situation profitieren. Das verdeutlicht unter anderem die geplante Aufstockung des Fördervolumens für energetische Sanierung. Im Wirtschaftsplan des Sondervermögens ist laut Haushaltsentwurf einen Zuwachs von 75,6% etatisiert für die "Förderung von Maßnahmen der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien im Gebäudebereich". Die Gesamthöhe für 2023 beliefe sich dann auf 16,87 Mrd. € im Vergleich zu 9,61 Mrd. € in 2022.
Quelle: Q3 Bericht Steico SE
Wenn wir von Energiekrise sprechen, dann muss auch der Fokus auf den Energieverbrauch gerichtet werden. Der Gebäudesektor steht für 35% und verfehlt regelmäßig seine Klimaziele. Ein Unternehmen, welches bei der Energieeffizienz ansetzt und mit einem starken Q3 aufwartete, ist Steico.
1.) In Deutschland verfehlte der Gebäudesektor im Jahr 2020 das CO2-Einsparziel um 2 Mio. Tonnen. Zudem müssen bis 2030 die Emissionen in diesem Bereich von 120 Mio. Tonnen auf 67 Mio. Tonnen reduziert werden.
2.) Der Bund hat als sofortige Maßnahme das "Sofortprogramm Gebäude" auf 11,5 Mrd. Euro verdoppelt. Es muss mehr Anreiz für eine Modernisierung des Altbestands und höhere Energieeffizienzstandards bei Neugebäuden getan werden.
3.) Steico ist auf die Entwicklung und Herstellung von ökologischen Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen spezialisiert. Führend ist der Konzern bei Holzfaser-Dämmstoffen. Man liefert die Produkte, die jetzt benötigt werden.
Quelle: Q3 Bericht Steico SE
Nach wie vor verfügt die Mehrzahl der Betriebe in der Baubranche über einen deutlichen Auftragsüberhang, der sich stabilisierend auswirkt. Zugleich erwartet die Unternehmensleitung eine deutliche Aktivitätenverschiebung in den Sanierungsbereich. Die Normalisierung des Bestellverhaltens dürfte aber auch im vierten Quartal die Wachstumsdynamik leicht abschwächen. Das Management geht daher für das Gesamtjahr von einem Umsatzwachstum von um die 18% aus. Die EBIT-Marge wird weiterhin in einem Bereich zwischen 13% und 15% erwartet.
Liebe Anleger, liebe Trader,
ich wünsche Euch noch viele erfolgreiche Investments.
Bis zur nächsten spannenden Story,
Michael Seibold
Aufklärung über Eigenpositionen: Michael Seibold hält Aktien von TeamViewer und Hypoport SE.
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