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Breakout beim Russell 2000! Beginnt jetzt der nachhaltige Bullenmarkt?

Marius Müllerhoff ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.
Charttechnischer Ausbruch des Russell 2000

Die Rallye an den US-Aktienmärkten in 2023 wurde bis jetzt überwiegend von den großen Tech-Aktien wie Nvidia (+165%), Meta (+127%) und Tesla (+80%) getragen. Die breite Masse der US-Aktien konnte nur geringfügig partizipieren. Gemäß des Researchs von William O’Neil/IBD benötigt ein nachhaltiger Bullenmarkt eine gewisse Marktbreite ("market breadth"). Er kann also nicht von einer Handvoll von Aktien wie Nvidia und Meta alleine getragen werden.

Der Russell 2000 (IWM), ein Index der 2000 kleine und mittlere Unternehmen darstellt, steht für Marktbreite. Bis jetzt liegt die Performance des Russells 2000 In 2023 bei lediglich 3 %. Ohne den starken Handelstag am vergangenen Freitag wäre die Performance sogar negativ. Der S&P 500 hat in dem gleichen Zeitraum um gut 11 % zulegen können, während die Nasdaq 100 um 32 % nach oben schoss.

Am Freitag zeigte sich der Russell 2000 von seiner ganz starken Seite (siehe folgende Abbildung). Dies ist vermutlich auf den Arbeitsmarktbericht vom Freitag zurückzuführen. Der Russell 2000 schoss um 3,6 % nach oben, wobei das Handelsvolumen 53% über dem durchschnittlichen Volumen lag. Das ist bullisch. Außerdem konnte die fast dreimonatige Seitwärtskonsolidierung nach oben verlassen werden (auf Tages- und auf Wochensicht). Zusätzlich befindet sich der Index wieder oberhalb seines gleitenden 200 Tagesdurchschnitts. Wichtig ist es nun, dass wir Anschlusskäufe sehen, die den Ausbruch vom Freitag bestätigen.  

Quelle: www.tradingview.com

Die Top 10 Holdings des Russell 2000 (IWM) können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Quelle: https://www.ishares.com/us/products/239710/ishares-russell-2000-etf

Anzahl der Aktien über dem 50- und 200 Tagesdurchschnitt

Neben dem charttechnischen Ausbruch beim Russell 2000 hat sich letzte Woche die Lage bei weiteren Indikatoren der Marktbreite deutlich aufgehellt. Die Anzahl der Aktien, die sich über ihrem jeweiligen gleitenden 50 Tagesdurchschnitt (SMA50) befinden, liegt bei über 50% (siehe folgende Abbildung). Dies entspricht einem drei Monatshochs. Ähnliches gilt für Aktien über ihrem jeweiligen 200 Tagesdurchschnitt. Wir sehen somit eine Tendenz zu mehr Marktbreite, was ein Zeichen eines nachhaltigen Bullenmarktes ist.

Quelle: https://finviz.com/

Advance-Decline Line

Außerdem konnte die "Advance-Decline Line" am Freitag mit einem Ausbruch aus der schrägen Widerstandslinie auf sich aufmerksam machen (siehe folgende Abbildung). In einem Bullenmarkt wollen wir mehr Aktien sehen, die steigen (advance) als Aktien, die fallen (decline). Dies ist ein weiteres Zeichen von Marktbreite. Das ist bullisch ist und deutet auf einen nachhaltigen Bullenmarkt hin.

Quelle: https://marketsmith.investors.com   

Psychologische Indikatoren

Etliche psychologischen Indikatoren zeigen, dass die Masse der Anleger der Marktrallye bzw. einem neuen Bullenmarkt (noch) nicht zu glauben scheint. Dies ist nicht unüblich zu Beginn eines neuen, nachhaltigen Börsenaufschwungs.

So zeigt der AAII-Indikator (AAII steht für "American Association of Individual Investors") bzw. die AAII-Umfrage eine überwiegende bärischen Haltung der Befragten (siehe folgende Abbildung). Bei der AAII-Umfrage werden Privatanleger befragt, wohin sich der Markt in den nächsten sechs Monaten bewegt. Historisch gesehen liegt der Wert für bullisch bei 37,5 %, für neutral bei 31,5 % und für bärisch bei 31 %. Das bullische Sentiment befindet sich weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt. In den letzten 80 Wochen lag dieser Wert 78 Male unter dem Durchschnitt (!). Der bärische Wert befindet sich oberhalb des Durchschnitts. In den letzten 80 Wochen lag dieser Wert 75 Male unter dem Durchschnitt (!). Hier gibt es im Allgemeinen also noch viel Nachholbedarf, was die Rallye bzw. den Bullenmarkt weiter befeuern könnte.

Quelle: https://www.aaii.com/sentimentsurvey

Ein weiterer psychologischer Indikator ist der NAAIM Exposure Index (siehe folgende Abbildung). Die Abkürzung NAAIM steht für "National Association of Active Investment Managers". Dieser Index stellt das durchschnittliche Engagement an den US-Aktienmärkten dar, das von den Managern gemeldet wird. Er gibt einen Einblick in die tatsächlichen Anpassungen, die aktive Risikomanager (in den letzten zwei Wochen) in den Konten ihrer Kunden vorgenommen haben. Die blaue Linie in der folgenden Abbildung zeigt einen zweiwöchigen gleitenden Durchschnitt der Antworten der NAAIM-Manager.

Quelle: https://www.naaim.org/programs/naaim-exposure-index/

Mit 53,92 steht der Index deutlich unter seinem 52 Wochenhoch, welches bei ca. 85 liegt und im Februar 2023 erfolgte. Wenn man berücksichtigt, dass die Nasdaq bereits neue 52 Wochenhochs erreicht hat, und der S&P 500 kurz davorsteht, dann sehen wir relativ wenig Exposure bei den Investmentmanagern. Dies steht für ein höheres Maß an Unsicherheit. Auch dieser Index zeigt uns, dass es noch viel Nachholbedarf gibt, was sich positiv auf einen möglichen Bullenmarkt auswirken würde.

Was lässt sich abschließend sagen?

Am vergangenen Freitag sahen wir einen bemerkenswerten Befreiungsschlag des Russell 2000. Das war wichtig für einen möglichen nachhaltigen Bullenmarkt. Natürlich macht eine Schwalbe noch keinen Frühling. Wichtig ist es daher, dass wir Anschlusskäufe bzw. weitere stärkere Handelstage sehen (sogenannte "Follow Through Days"). Etliche Indikatoren zeigen uns, dass sich die Marktbreite verbessert hat, was essentiell ist für einen nachhaltigen Aufschwung der US-Börsen. Etliche Institutionen/Privatanleger bleiben gemäß einiger psychologischen Indikatoren noch skeptisch hinsichtlich eines neuen Bullenmarktes. Die Empirie hat gezeigt, dass dies am Anfang eines neuen Aufschwungs völlig normal ist.

Aufklärung über Eigenpositionen: Der Autor hält Anteile an: IWM, Meta, Nasdaq, Nvidia, S&P 500.

Bildherkunft: AdobeStock_571155945

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