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Berkshires drittes Mastermind – Lou Simpson


Lou Simpson hielt für mehr als 30 Jahre die Zügel bei der Berkshire-Tochter GEICO in der Hand und bescherte Warren und Charlie eine jährliche Rendite jenseits der 20%. Lesen Sie hier die Geschichte von einem der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten.

lou-simpson-007Louis Allen Simpson, besser bekannt als "Lou", wurde Mitte der 1930er Jahre geboren. Das genaue Geburtsdatum sowie der Geburtsort sind nicht bekannt. Ebenso wenig drangen Details aus seiner Kinder- und Jugendzeit an die Öffentlichkeit. Seine geschichtlichen Fußabdrücke finden sich erst 1955 wieder, als er sich an der Ohio Wesleyan University für einen Wirtschaftsstudiengang einschrieb. Seinen Abschluss erhielt er 1958. Aufgrund seiner guten akademischen Leistungen erhielt er im Anschluss von der altehrwürdigen Princeton University ein Woodrow Wilson National Stipendium verliehen und absolvierte quasi kostenlos einen Masterstudiengang. Den Master of Science in Wirtschaftswissenschaften bekam er 1960 verliehen.
Nach seinem Abschluss blieb Simpson noch ein Weilchen an der Uni und brachte dem akademischen Nachwuchs alles über Wirtschaft und Finanzen bei. Nebenbei agierte er als Partner bei der Chicagoer Vermögensverwaltung Stein, Roe and Farnham.

GEICO

Mitte der 1970er Jahre gab Lou Simpson seine Lehrtätigkeit auf und begann 1977 als CEO von Western Asset Management Company.
1979 gab es einen personellen Engpass bei einem anderen Unternehmen – dem Versicherer GEICO. Der damalige CEO Jack Byrne suchte einen neuen Chief Investment Officer. Er recherchierte viel und erstellte eine Liste mit 4 potentiellen Kandidaten. Die Nummer 3 auf dieser Liste war Lou Simpson. Jeder einzelne Kandidat wurde der Reihe nach zu einem Vorstellungsgespräch mit dem größten Aktionär der Versicherung geschickt – einem gewissen Warren Buffett. Als Lou Simpson nach Omaha fuhr und sich 4 Stunden mit Buffett unterhielt, war die Suche vorbei. Warren rief Jack Byrne und sagte, dass er den vierten Kandidaten nicht mehr sehen müsse. Er hatte seinen Mann gefunden.
So gab Simpson seinen Posten als CEO auf und fing als Senior Vice President und Chief Investment Officer (CIO) bei GEICO an. 1993 wurde er zum CEO. Buffett, der mit seiner Berkshire Hathaway 1996 alleiniger Eigentümer von GEICO geworden ist und die Firma von der Börse nahm, ließ Simpson bei seinen Anlageentscheidungen stets freie Hand. Dabei räumte er ein, dass sie hinsichtlich Investitionsobjekten oftmals unterschiedlicher Meinung waren, am Ende aber meist Lou Simpson recht behielt. Das spiegelt sich auch in der Performance von GEICO wieder. In der Zeit unter Simpson erwirtschaftete GEICO eine jährliche durchschnittliche Rendite von 20,3% (zum Vergleich: der S&P500 erzielte im selben Zeitraum eine jährliche durchschn. Rendite von "nur" 13,5%). Auch Berkshire Hathaway kommt mit 21% durchschnittlicher Jahresrendite nur knapp vor Simpson ins Ziel. Man kann also getrost sagen, dass Simpson das dritte Mastermind des Berkshire-Konglomerats war, welches stets hinter den Kulissen operierte. Über Jahre hinweg wurden übrigens die Transaktionen von Lou Simpson als jene von Buffett veröffentlicht. Nämlich immer quartalsweise, wenn die Form 13F publiziert wurde. Simpsons Käufe und Verkäufe wurden zwar als Transaktionen von Berkshire Hathaway deklariert, konnten aber relativ leicht identifiziert werden. Sie hatten immer ein Volumen von USD 300-400 Mio.
2010 kündigte Lou Simpson bei GEICO.

Investitionsstil

Lou Simpson war in jungen Jahren Growth Investor und musste leider feststellen, dass er mit dieser Methode permanent Geld verlor. Er lernte, dass gute langfristige Ergebnisse nur mit soliden Unternehmen verdient werden können. Diese Unternehmen mussten so günstig wie möglich gekauft werden. So wurde aus ihm ein Value Investor. Er fährt einen konzentrierten Ansatz mit maximal 15 Positionen und langer Haltedauer.
Bei der Unternehmensanalyse legt er großen Wert auf die Kennzahl Return on Capital Invested sowie die Position des Unternehmens in der jeweiligen Branche. Außerdem ist für ihn die Qualität des Managements von herausragender Bedeutung. Um die Führung eines Unternehmens zu bewerten, rät er, folgende Fragen zu stellen: 1. Hält das Management große Anteile am Unternehmen? 2. Ist das Management immer ehrlich zu den Aktionären? 3. Nutzt man überflüssiges Geld für den Rückkauf von Aktien?
Um die Ertragskraft eines Unternehmens zu beurteilen, nutzt er vorzugsweise die Cash-Flow-Rendite, da diese Kennzahl seinen Aussagen zufolge schwer zu manipulieren sei.
Aktionären gibt er den Tipp an die Hand, sich schnell von seinen Verlierern zu trennen und an den Gewinnern festzuhalten. Als seine große Schwäche bezeichnet er übrigens den Verkauf von Positionen. Er habe noch keine gute Regel gefunden, um sich von Positionen zu trennen, die sich im Gewinn befinden.

SQ Advisors

Nach einer kurzen schöpferischen Pause gründete Simpson 2011 seine eigene Vermögensverwaltung namens SQ Advisors. Damals begann er mit Assets under Management in Höhe von USD 150 Mio., heute sind es USD 3,4 Mrd. Seinen Ansatz hat er dabei nicht verändert – noch immer ist auf der Suche nach unterbewerteten Unternehmen mit hohem Cash Flow.
Lou Simpson liest übrigens jeden Tag zwischen 5 und 8 Stunden. Eine von vielen Gemeinsamkeiten mit seinem ehemaligen Vorgesetzten Warren Buffett.

Zitate

- "Sogar die weltbeste Firma ist kein gutes Investment, wenn der Preis zu hoch ist."
- "Häufig in Aktien rein- und rauszugehen hat zwei große Nachteile, die die Renditen massiv beeinträchtigen: Transaktionskosten und Steuern."
- "In vielerlei Hinsicht ist der Aktienmarkt wie das Wetter; wenn dir die aktuellen Bedingungen nicht gefallen, musst du nicht mehr tun, als ein Weilchen zu warten."
- "Ich denke, dass es sehr wichtig ist, auf seine Fehler zu gucken und herauszufinden, warum man sie gemacht hat."
- "Investiere in Firmen mit hohen Renditen, die im Sinne der Aktionäre geführt werden."
- "Value und Growth Investoren sind an der Hüfte zusammengewachsen. Ein Value Investor kann ein Growth Investor sein, da er etwas kauft, dass überdurchschnittliche Wachstumsaussichten hat und es zu einem Preis unter dem ökonomischen Wert erwirbt."
- "Wir ignorieren nicht die unbeliebten Firmen."
- "Die meisten Investoren sollten nicht mehr als 10-20 Aktien ihr Eigen nennen."
- "Eine der Sachen, die ich gelernt habe: du kannst den Markt nicht zwingen, das zu tun, was du willst."
- "Investiere in Value Aktien. Investiere in das, was die Anderen nicht kennen und was du durch Recherche und unabhängiges Denken entdeckt hast."
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