Siemens deutet Prognoseanhebung an - uns überrascht das nicht!
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Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Liebe Leser,
haben Sie gewusst, dass Siemens schon seit 27 Jahren keinen einzigen Dividendenausfall und keine einzige Dividendensenkung hatte? Haben Sie gewusst, dass Siemens spannende Lösungen rund um die Industrie 4.0 und die digitale Fabrik anbietet? Nein? Wir schon. Deshalb widmeten wir Siemens in "aktien" 12/2016 eine eigene Titelstory und bezeichnete den Titel als eine der am meisten unterschätzten Value-Aktien. Wir kauften Siemens auch für unser Realgeld-Musterdepot. Nun geht die Position durch die Decke!
Unternehmensnachrichten wie besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen sind wichtige Wendemarken, die oft auf eine positive Trendwende im operativen Geschäft hinweisen. Daher ist es als Trader und Investor wichtig, auf solche Signale zu achten. Mit dieser Vorgehensweise gelingt es regelmäßig, chancenreiche Werte herauszufiltern.
Ein gutes Beispiel liefert die Aktie von Siemens. Der Industriekonzern hatte sich durch jahrelange harte Restrukturierungen und der Fokussierung auf neue Zukunftsfelder in punkto Profitabilität deutlich verbessert. Aufgrund einer durchschnittlichen Nettogewinnmarge von 6% in den vergangenen drei Jahren und einer Dividendenrendite von 3,4% war Siemens seit geraumer Zeit im vorderen Drittel der Traderfox-Auswahlrangliste der Deutschen Qualitätsaktien zu finden. Das Signal für einen Long-Einstieg bei Siemens lieferten die besser als erwarteten Q2-Zahlen (siehe Chart), die in Verbindung mit der starken Positionierung rund um Trendthemen wie "Industrie 4.0" auf eine Beschleunigung der Gewinnentwicklung hindeuteten. Das Siemens im weiteren Verlauf seine Jahresprognose in Q3 anhob und kürzlich eine weitere positive Überraschung beim Jahresergebnis in Aussicht stellt, kommt daher nicht überraschend!
Siemens-CEO Kaeser sieht bei Jahresprognose noch Luft nach oben!
Der Vorstandschef des Industriekonzerns Siemens sieht beim Jahresergebnis auch nach der überraschenden Prognoseanhebung in Q3 weiter Luft nach oben. Wie Kaeser in einem kürzlich veröffentlichten Interview erklärte, liege man, was den Ausblick betrifft, für das im September endende Geschäftsjahr "gut im Rennen". Dabei wollte das Siemens-Urgestein auch nicht ausschließen, dass die zuletzt angehobene Prognose noch übertroffen werden könnte. Siemens hatte nach besser als erwarteten Q3-Zahlen seine Ergebnisprognose beim Gewinn je Aktie auf 6,50 bis 6,70 Euro nach zuvor 6,00 bis 6,40 Euro oben revidiert. Zuvor hatte man, trotz konjunkturell schwieriger Rahmenbedingungen, beim operativen Ergebnis der Kerngeschäftsfelder, mit einem operativen Gewinnanstieg von 1,82 auf 2,19 Mrd. Euro die Konsenserwartungen deutlich übertroffen, wobei man auch in punkto Profitabilität mit einem Anstieg der operativen Marge von 9,5 auf 10,8% glänzen konnte. Das die Geschäfte besser als erwartet laufen, hatte sich auch durch den kräftigen Anstieg beim Auftragseingang von 19,86 auf 21,06 Mrd. Euro angedeutet. Die zum Ende des zweiten Quartals getroffene Aussage, das man bei der operativen Marge einen Wert am oberen Ende der Prognosespanne von 10 bis 11% anpeilt, war ebenfalls ein Hinweis, dass Siemens im weiteren Jahresverlauf die Latte beim Ergebnis noch etwas anheben könnte.
Konzentration auf höhermargige Geschäftsfelder sorgt für Phantasie!
Das CEO Kaeser für das ab Oktober beginnende neue Fiskaljahr angesichts der schwierigen geopolitischen Gemengelage tief stapelt und von einem eher schwierigen Verlauf ausgeht, ist wohl eher auf "Zweckpessimismus" zu erklären. Denn der langjährige Finanzvorstand von Siemens bekanntermaßen kein Freund von allzu optimistischen Prognosen. Die Aussichten dass Siemens auch im laufenden Fiskaljahr an die starke Entwicklung in diesem Jahr anknüpfen kann, sind besser denn je. Denn mit der Fokussierung auf Zukunftsfelder wie Industrieautomation, Prozesstechnik und Energiemanagement hat man sich beste Voraussetzungen für die Umsetzung rund um das Trendthema "Industrie 4.0" geschaffen. Denn Siemens verfügt auch bei Software-Lösungen in Bereichen wie Product-Lifecycle-Management (PLM) über ein breites Angebot und kann seinen Kunden damit als weltweit einziger Anbieter ganzheitliche Konzepte bei der Realisierung der Fabrik der Zukunft anbieten. Damit hat Siemens gute Karten bei Großprojekten rund um "Industrie 4.0" weltweit zum Zug zu kommen.
Dynamische Gewinnentwicklung erwartet - Moderate Bewertung bietet Luft nach oben!
Da entsprechende Lösungen rund um das Themenkonzept "Fabrik der Zukunft" komplex und teuer sind, lassen sich damit hohe Margen erzielen, was sich positiv beim Ergebnis niederschlagen sollte. In Verbindung mit den konsequent umgesetzten Sparmaßnahmen und der starken Entwicklung in den angestammten Kerngeschäftsfeldern Regenerative Energien (vor allem Windkraft), Mobilität, Kraftwerkstechnik und Medizintechnik sollte sich der Konzernergebnis in den kommenden Jahren dynamischer gestalten. Der Markt beginnt diese Perspektiven bereits einzupreisen. Derzeit liegen die Konsenserwartungen für 2017 bei einem Gewinn von 7,50 Euro je Aktie, während man für 2018 von einem EPS von 8,05 Euro ausgeht. Damit weist die Aktie von Siemens auf Basis der Schätzungen für 2018 ein KGV von 13 auf, was für einen Qualitätswert moderat erscheint. Die Dividendenrendite von 3,4% macht die Aktie ebenfalls attraktiv.
Fazit: Die Aktie von Siemens gehört zu den technisch stärksten Werten im DAX, was unser bullisches Szenario untermauert. Nach den positiven Aussagen zum Geschäftsverlauf stehen die Zeichen bei Siemens weiter auf Trendfortsetzung!
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