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Portfoliocheck: Ist Buffett jetzt auf dem Weg vom Langfristinvestor zum Aktientrader?

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Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell

Warren Buffett ist einer der reichsten Menschen der Welt, doch er ist kein Unternehmer, sondern Investor. Ein Investor der Superlative, denn seinen Reichtum verdankt er ausschließlich dem Investieren. Über mehr als 50 Jahre hinweg erzielte "das Orakel von Omaha", wie seine Anhänger ich ehrfürchtig nennen, eine Rendite von knapp 20 Prozent pro Jahr und konnte damit den S&P 500 in den meisten Jahren schlagen. Eine atemberaubende Performance, auch wenn er gerade in den letzten Jahren nicht mehr ganz an diese Spitzenergebnisse anknüpfen konnte. Zu stark war die Outperformance der Technologiewerte, während sie in Buffetts Portfolio noch immer eine untergeordnete Rolle spielen. Trotz Apple.

Sein Studium absolvierte er an der Columbia Universität, weil er unbedingt bei Benjamin Graham studieren wollte. Dieser war selbst Investor und hatte Buffett mit seinem Werk "Security Analysis", das er gemeinsam mit David Dodd verfasst hatte, tief beeindruckt. Darin legte Graham seine Erkenntnisse aus dem Börsencrash und großen Depression der Weltwirtschaftskrise dar und bereitete den Boden für die fundamentale Analyse von Wertpapieren als Basis von Anlageentscheidungen. In seinem späteren Werk "Intelligent investieren", einer etwas populärwissenschaftlicheren Version des Ursprungswerks, stellte Graham auf den inneren Wert der Aktien ab und legte sein Konzept der Sicherheitsmarge dar. Für Buffett waren diese Werke prägend und die Grundlage seiner eigenen Investorentätigkeit als "Value Investor". Die er übrigens in der Investmentfirma von Benjamin Graham begann.

In späteren Jahren lernte Buffett dann den Anwalt und Investor Charlie Munger kennen und schätzen. Wie Buffett selbst, stammt auch Munger aus Omaha in Nebraska und beeinflusste ihn fast ebenso stark wie Graham; Munger lenkte Buffetts Blick auf die Qualität der Unternehmen und auf ihre Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb. In der Folgezeit wurde der Moat, der ökonomische Burggraben, das Schlüsselelement für Buffetts Anlageentscheidungen und trieb den Aktienkurs seiner Investmentholding Berkshire Hathaway von niedrigen zweistelligen Kursen, die er Anfang der 1960er Jahre dafür bezahlt hatte, auf zuletzt rund 300.000 Dollar. Sie ist damit die teuerste Aktie der Welt und wer Buffett zu Beginn in sein "Abenteuer Berkshire Hathaway" gefolgt ist, kann sich an über 600.000 Prozent Rendite erfreuen.

Buffett erteilt gerne und guten Ratschlag und kommuniziert sehr offen über seine Investments. Und auch seine Fehlgriffe, die er bereitwillig öffentlich darlegt, damit andere aus seinen Fehlern lernen können. Auch deshalb stoßen seine Anlageentscheidungen auf so großes Interesse.

Top Transaktionen im 1. Quartal 2021

Im 1. Quartal lag Buffetts Turnoverrate wieder bei lediglich einem Prozent.

Als erstes fällt auf, was nicht zu sehen ist: Buffett hat keine weiteren Aktien von Apple verkauft. Hier hatte er innerhalb weniger Monate eine große Position angehäuft, diese aber über die letzten Quartale immer wieder reduziert, wenn sie drohte, mehr als die Hälfte seines Investmentdepots auszumachen. Auf der diesjährigen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway bezeichnete Buffett seine Teilverkäufe jedoch als Fehler.

Die größte Auswirkung auf sein Depot hatte die Halbierung seiner Position beim Öl-Multi Chevron. Sein Ausverkauf bei Wells Fargo ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Dabei war die Großbank früher Buffetts größte Position im Depot.

Vollständig ausgestiegen ist Buffett nun bei Synchrony Financial und bei beim kanadischen Ölsandwäscher Suncor Energy. Bei Liberty Global verkaufte er 81 Prozent seines Bestands; bei Merck & Co. waren es lediglich 38 Prozent, aber die Auswirkung auf Buffetts Portfolio war noch etwas größer. Mit AbbVie traf es noch einen zweiten Pharmagiganten, den Buffett um gut 10 Prozent reduzierte. Des Weiteren war er bei StoneCo und Axalta Coating auf der Verkäuferseite.

Neu eingestiegen ist er bei Aon PLC, die im Versicherungs- und Risikomanagementbusiness tätig sind. In diesem Sektor ist auch Marsh & McLennan tätig, die Buffett seit letztem Quartal im Depot hat und die er nun um ein Viertel weiter aufstockte. Zugekauft hat er darüber hinaus bei Verizon und bei Kroger.

Top Positionen zum Ende des 1. Quartals 2021

Am 31. März 2021 hatte Buffett 46 Aktienwerte im Depot. Der Gesamtwert beläuft sich auf 270 Milliarden Dollar, wie auch schon vor drei Monaten; allerdings ist sein Cashberg weiter angestiegen.

Buffetts Aktienportfolio lediglich für etwa 40 Prozent der Vermögenswerte von Berkshire Hathaway. Hinzu kommen sein Cash-Berg von rund 150 Milliarden Dollar und die vielen nicht börsennotierten Tochterunternehmen, die ebenfalls rund 40 Prozent von Berkshires Gesamtvermögen ausmachen. Und ein paar Anleihen hat Buffett ebenfalls im Depot sowie einige ausländische Aktienbeteiligungen, die nicht in seinen 13F-Formularen auftauchen.

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An seinen fünf größten Positionen hat Buffett nichts verändert. AMEX und Coke haben lediglich die Plätze getauscht. Und das Gewicht von Apple hat sich um rund 3,5 Prozent auf 40 Prozent reduziert. Diesmal nicht aufgrund von Aktienverkäufen, sondern aufgrund der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung der Apple-Aktien. Nach zwei Jahren mit Kurssteigerungen von jeweils über 70 Prozent verschnauft die Aktie im Gleichklag mit anderen größeren Technologiewerten – wie Amazon, die auf Platz 20 in Buffetts Depot rangieren.

Verizon bleibt auf Nummer sechs vor Moody’s, U.S. Bancorp und DaVita. Chevron fiel aus der Top10 und wurde durch General Motors ersetzt.

Buffetts Portfolio ist sehr fokussiert, denn seine fünf größten Positionen Apple, Bank of America, American Express, Coca Cola und Kraft Heinz bringen mit 75 Prozent drei Viertel auf die Waage.

Früher dominierten die Finanzwerte in Buffetts Portfolio. Hier legte er schon früh einen Schwerpunkt auf die Versicherungsbranche. Dabei hält er heute ganze Versicherungskonzerne, wie den Auto-Direktversicherer Geico oder den Rückversicherer General Re (der heute Berkshire Hathaway Re heißt) und einige Erstversicherer. Und Buffetts Vorliebe für Versicherungen kommt nicht von ungefähr. Einerseits lassen sich Chancen und Risiken des Geschäfts gut kalkulieren und auf der anderen Seite bekam Buffett Zugriff auf den Float, sobald er die Kontrolle über eine Versicherung übernahm. Er konnte also die monatlich eingehenden Versicherungsprämien investieren, bevor sie irgendwann als Versicherungsleistungen ausgezahlt werden mussten, und erzielte so mit einem enormen Hebel außerordentliche Gewinne. Für Buffett stellt der Float einen zinslosen Kredit dar.

Neben Versicherungen hat Buffett auch eine Reihe von Banken im Portfolio, wo er schon einiger Quartale reduziert. Die starke Erholung des Finanzsektors bei gleichzeitiger Schwäche des Technologiesektors ließ den Anteil der "Financial Services" in seinem Portfolio jedoch wieder von 27 auf 31 Prozent anwachsen. Führend bleibt allerdings der Technologiesektor mit einem von 46 auf 41 Prozent reduzierten Gewicht. Neben Apple gehören noch VeriSign und Amazon dazu. Defensive Konsumwerte folgen mit unveränderten 13 Prozent vor Communication Services mit 6 Prozent und dem Gesundheitssektor mit knapp 4 Prozent Anteil.

Nicht in seinem Depot aufgeführt sind seine "Japan-Wetten". Im Sommer 2020 hatte Buffett mehr als sechs Milliarden Dollar in fünf große Unternehmen investiert, in Itochu, Marubeni, Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo.

Buffett scheint sich also weiterhin an die weisen Worte seines Kompagnons Charlie Munger zu halten:

"Du machst kein Geld, wenn du Aktien kaufst. Du machst kein Geld, wenn Du Aktien verkaufst. Du verdienst Geld, wenn Du abwartest."
(Charlie Munger)

Doch sein Ruf als Langzeitinvestor bekam zuletzt ein paar Macken, weil zunehmend Positionen nach kurzer Zeit wieder aus dem Portfolio fliegen – anders als bei Wells Fargo, die er 30 Jahre lang durch dick und dünn begleitet hat als Investor und erst lange nach Bekanntwerden des großen Skandals seine Position abzubauen begann. Oder bei Coca Cola, die er in einem Börsencrash sehr günstig einsammelte und auch Ende der 1990er Jahre an ihnen festhielt, als die Aktie maßlos überbewertet war. Anstelle des schnellen Gewinns setzte Buffett auf Kontinuität – und Dividenden. Heute bekommt er jährlich fast so viel Geld als Dividende von Coke ausgeschüttet, wie er mal in das Unternehmen investiert hat.

Anders sieht die Sache bei seinen Airline-transaktionen aus, aber auch bei einigen Pharmawerten, Öl- oder Goldunternehmen, die Buffett nur für einige wenige Monate im Depot hatte.

Im Fokus: Airlines

Ein Fan von Airlines war Warren Buffett nie. In Oliver Stones Börsenepos "Wall Street" haut Gordon Gekko, der brillant von Michael Douglas verkörperte Anti-Buffett, einen Satz raus, das direkt aus dem Mund von Warren Buffett hätte stammen können: "Fluggesellschaften kann ich nicht leiden. Scheiß Gewerkschaften".

Fluggesellschaften bewegten sich Jahrzehnte lang in einem ruinösen Wettbewerbsumfeld mit schmalen Margen, hohen Investitionen, Personal- und Kerosinkosten, starken Gewerkschaften und entsprechend häufigen Streiks. Dann kamen die Terroranschläge vom 9. September 2001 und ihnen wurde das Leben noch schwerer gemacht: Sky Marshalls, enorme Sicherheitsvorkehrungen, schwarze Listen. In der Folge kam es zu Zusammenschlüssen und großen Rationalisierungen.

Ab diesem Punkt wurden Airlines für Buffett dann doch interessant. Denn es entstand ein Oligopol, ein Markt, der von nur einer Handvoll Anbieter dominiert wird und damit endete der Preiswettbewerb und -druck. Wir kennen das ja von den Tankstellenketten oder sehen es in den USA bei den wenigen Eisenbahngesellschaften, die kaum mehr Konkurrenz haben.

Buffett änderte seine Meinung und kaufte sich in die vier größten US-Airlines ein. Denn diese verdienten mit den Passagieren wieder Geld, ruinierten sich nicht mehr gegenseitig und konnten über ihre Loyalty-Programme die wirklichen Gewinne einstreichen. Hinzu kam, dass sie in einem sich ständig vergrößerten Markt tätig waren, in den es für neue Wettbewerber kaum Einstiegschancen gab aufgrund der hohen Kosten.

Doch dann kam Corona und änderte – wieder – alles. Die Leute reisen nicht mehr, sie fliegen nicht mehr. Der Tourismus ist eingebrochen und selbst die Flugzeuge, die noch zur Verfügung stehen, werden kaum genutzt. In Zeiten von Social Distancing möchte niemand mit fremden Leuten und potenziellen Virusverbreitern stundenlang auf engstem Raum in einer Stahlröhre zusammen gepfercht herumsitzen.

Buffett hatte im ersten Quartal 2020 noch seinen Bestand bei den Airlines weiter aufgestockt, um dann Anfang April die Positionen aus dem Depot zu werfen. Gar nicht so einfach in einem abstürzenden Markt und wen man so große Pakete hält. Bei American Airlines hielt Buffett immerhin 9,98 Prozent aller ausstehenden Aktien, bei United Airlines kam er auf 8,85 Prozent, bei Southwest auf 10,37 Prozent und bei Delta auf 11,08 Prozent.

Als Grund für seinen Sinneswandel führt Buffett an, dass die Luftfahrtbranche auch nach Corona dauerhaft leiden wird. Er ist überzeugt davon, dass die Menschen per se weniger fliegen werden, dass es künftig weniger Dienstreisen sondern viel mehr Videokonferenzen geben wird. Er glaubt, dass die Menschen lieber andere Transportmittel wählen werden anstelle enger Flugzeuge – und wenn man dort die Plätze ausdünnt, um größere Abstände einzuhalten, geht das enorm zulasten der Profitabilität. Kurzum: Buffett meint, dass sich die Kosten der Fluggesellschaften auf Dauer deutlich erhöhen werden und damit die Gewinne tendenziell viel niedriger ausfallen als bisher angenommen. Und da Buffett sich langfristig an Unternehmen beteiligt, möglichst für immer, sind die künftigen Gewinne maßgeblich. Fallen diese absehbar dauerhaft viel niedriger aus, reduziert sich der Wert des Unternehmens entsprechend und zwar zurückgerechnet auf heute. Anders gesagt: verdient ein Unternehmen nicht mehr 10 Milliarden in den nächsten zehn Jahren, sondern nur noch drei Milliarden, dann wird man heute wohl kaum den gleichen Preis bezahlen, oder?

"Wir haben uns geirrt"

Daher sagte Buffett schlicht: "Wir haben uns geirrt" und hat all seine Airline-Aktien Anfang April verkauft. Und aus seiner Sicht ist das nur konsequent und er hat daher auch die Kursverluste in Kauf genommen. Konsequent dahingehend, dass er immer zu seiner Meinung steht und danach handelt. Und wenn er sich geirrt hat, dann korrigiert er seinen Fehler.

Heute wissen wir, dass die Airlines enorme staatliche Unterstützung bekamen und dank der Finanzspritzen überleben dürften. Die Lage bessert sich und sie haben wieder Aussicht darauf, ihre Flugzeuge zu füllen und Geld zu verdienen. Die Aktienkurse haben sich jedenfalls längst und relativ schnell von ihren Corona-Tiefstständen erholt.

Es sieht daher so aus, als wenn Buffett zu ängstlich war, al er hätte gierig sein sollen. Darauf angesprochen äußerte Buffett einen verblüffenden, aber nachvollziehbaren Gedanken: vermutlich hätten die Airlines nur Staatshilfen bekommen, gerade weil Buffett bei ihnen ausgestiegen war. Die Regierung hätte diese auch verweigern können, weil sie durch die hohe Beteiligung von Buffett und sein bekanntermaßen hohes Cashpolster von damals schon weit über 100 Milliarden Dollar, die Rettung der Airlines Buffett und seiner Berkshire Hathaway hätte überlassen können.

Nun, wir werden nie erfahren, ob es wirklich so abgelaufen wäre. Aber ganz von der Hand zu weisen ist der Gedanke nicht, und deshalb auch nicht Buffetts Verkaufsentscheidung.

Im Fokus: Pharmawerte

Im dritten Quartal 2020 war Buffett gleich bei mehreren Pharmariesen milliardenschwer eingestiegen. Er kaufte jeweils für rund 1,8 Milliarden Dollar Pakete an AbbVie, Merck & Co. und Bristol-Myers Squibb. Im vierten Quartal stockte Buffett noch etwas auf, nun reduzierte er seine Positionen wieder merklich.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

 

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

 

Quelle: Dividenden-Check TraderFox

 

Dabei hat sich an der grundsätzlichen Lage für die Pharmaunternehmen nicht viel verändert. Sie sind keine direkten Profiteure der Corona-Krise, da sie keinen Wirkstoff im Angebot haben – anders als Pfizer, die mit BioNTech kooperieren oder Johnson & Johnson. Und jetzt, wo die Impfwelle ihren Scheitelpunkt erreicht und sich der Fokus längst wieder auf die Nach-Corona-Phase richtet, rücken damit auch wieder die Medikamente gegen die Volkskrankheiten in den Vordergrund: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs.

Corona hat das Gesundheitssystem an und über die Belastungsgrenze gebracht, weil so viele Patienten Intensivbehandlungen benötigten und Beatmung. Und das Ganze unter erschwerten Hygienebedingungen. Daher wurden viele eigentlich unaufschiebbare Behandlungen und Operationen verschoben. Dem entsprechend litten die Pharmaunternehmen und Hersteller medizinischer Produkte mit. Was sich nun nach Abflauen der Corona-Pandemie wieder normalisieren und damit den Unternehmen zugutekommen sollte.

Zwingende Gründe, gerade jetzt Pharmaunternehmen zu verkaufen, gibt es nicht. Es sei denn, man zieht die von Buffett und Munger so oft ins Feld geführten Opportunitätskosten in Betracht. Das sind die Kosten, die einem entstehen, weil man mit seiner Entscheidung andere Alternativen ausgeschlagen hat. Einfachstes Beispiel sind Zinseinnahmen. Kauft man eine Aktie, konkurriert diese Anlageentscheidung mit den sicheren Zinseinnahmen aus langlaufenden US-Schatzanweisungen. Aktien haben ein höheres Risiko als quasi risikofreie US-Schatzanweisungen, sie sollten daher auch deutlich mehr Rendite abwerfen. Was aber momentan nicht schwerfällt, da das Zinsniveau historisch niedrig ist.

Weitere Opportunitätskosten sind andere Assets, wie Immobilien oder Gold. oder eben andere Aktien. Doch auch dieses Argument zieht bei Buffett nicht, da er kaum in Immobilien und überhaupt nicht in Gold investiert, sondern vor allem in Unternehmen und Aktien. Und dann ist da noch sein Cashberg von knapp 150 Milliarden Dollar. Er war also kaum in der Notlage, für neue Ideen andere Aktien verkaufen zu müssen.

Weniger Buffett

Wir bleiben also etwas ratlos zurück. Es sei denn… wir beziehen eine andere Überlegung mit ein. Buffett und Munger haben Berkshire Hathaway aufgebaut und geprägt. Sie sind aber schon lange nicht mehr alleine die Entscheidungsträger. Längst ist Greg Abel zuständig für alle Entscheidungen außerhalb des Versicherungsbereichs und wurde von Buffett gerade als sein Nachfolger bekannt gegeben. Hinzu kommt Ajit Jain, der das Berkshire-Versicherungsbusiness leitet, dass auch eigene Anlageentscheidungen trifft. Und dann wären da noch Ted Weschler und Todd Combs, die gerne als Buffetts "investment-Leutnants" bezeichnet werden, und die eigenständige über fünf Milliarden Dollar schwere Portfolios betreuen. Alle ihre Transaktionen werden Berkshire Hathaway zugerechnet und fließen somit in das von Buffett viertaljährlich einzureichende 13F-Formular ein, mit dem er jeweils die Transaktionen des letzten Quartals bekanntgeben muss.

Abel, Weschler, Combs und selbst der 67-jährigen Jain sind viel jünger als der 97-jährige Munger und der 90-jährige Buffett. Sie fühlen sich alle dem Value Investing verpflichtet, aber sie haben durchaus unterschiedliche Anlagestile. Die Investition in das brasilianische Fintechunternehmen StoneCo war ebenso wenig Buffetts oder Mungers Impuls, wie der Einstieg bei Snowflake.

Weschler und Combs haben vor ihrem Antritt bei Berkshire eigenständig Hedgefonds geleitet. Ihnen dürfte das Ausnutzen von sich bietenden mittelfristigen Chancen viel eher liegen als Buffett oder Munger. Da das 13F nicht unterscheidet, wer letztlich die Transaktion durchgeführt hat, werden wir uns künftig wohl zunehmend darauf einstellen müssen, auch mal schneller "Swing-Trades" von Berkshire zu erleben. In einer immer volatiler und schnelllebiger werdenden Börsenwelt muss das kein Nachteil sein – solange die Grundsätze des Value Investings weiterhin beherzigt werden: kaufe den Dollar für 50 Cents und mache niemals Verluste. Mit anderen Worten: setze nur auf sichere Sachen, plane eine großzügige Sicherheitsmarge ein und denke lieber zweimal nach, bevor du im Zweifelsfall dann nichts tust…

Bildherkunft: AdobeStock: 303819527
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