Der chinesische Elektrofahrzeughersteller BYD Co. hat seine jährliche Verkaufsprognose aufgrund eines Anstiegs bei den Käufen von Plug-in-Hybridfahrzeugen nach oben korrigiert. Das Unternehmen aus Shenzhen hat sein Jahresziel auf 4 Mio. Einheiten erhöht, wie die Autoanalysten von Morgan Stanley unter der Leitung von Tim Hsiao in einer Mitteilung berichteten. Zuvor lag die Prognose bei etwa 3,6 Mio. Fahrzeugen.

Dieser positive Ausblick ist auf die steigende Nachfrage chinesischer Verbraucher nach Elektro- und Hybridfahrzeugen zurückzuführen. Aktuelle Branchendaten zeigen, dass die monatlichen Verkäufe von sogenannten neuen Energiefahrzeugen erstmals die Marke von 1 Mio. überschritten haben. Diese Fahrzeuge haben mittlerweile einen Marktanteil von 53,8 % und dominieren damit den Markt gegenüber Verbrennern.

Morgan Stanley führt die neuen Verkaufsziele und den Anstieg bei Volumen und Margen in der 2. Jahreshälfte auf neue, besser ausgestattete Modelle zurück. Besonders groß war zuletzt der Anstieg bei Hybridfahrzeugen, der sich auf mehrere Faktoren zurückführen lässt. Zum einen hat das Unternehmen mit der Einführung seines fortschrittlichen DM-i-Hybridsystems in der fünften Generation eine deutliche Verbesserung der Reichweite und Kraftstoffeffizienz erzielt. Modelle wie der Qin und der Song bieten eine beeindruckende Reichweite von bis zu 2.100 km und reduzieren den Kraftstoffverbrauch erheblich. So kann man eine Strecke von Hamburg nach Barcelona zurücklegen, ohne ein einziges Mal tanken zu müssen. Diese technologischen Fortschritte haben das Interesse der Verbraucher stark gesteigert. Zudem hat BYD die Preise für seine Hybridmodelle um 10-22 % gesenkt, was diese im Vergleich zu herkömmlichen Benzinfahrzeugen besonders attraktiv macht. Erhöhte staatliche Subventionen von 20.000 CNY (rund 2.500 Euro) für qualifizierte Elektro- und Hybridfahrzeuge und erhöhte Produktionskapazitäten tragen ebenfalls dazu bei, dass mehr Käufer zu Hybridfahrzeugen greifen

BYD hat in diesem Jahr bereits 2,3 Mio. Elektro- und Hybridfahrzeuge verkauft. Um sein Jahresziel zu erreichen, muss das Unternehmen in den letzten vier Monaten durchschnittlich 425.000 Fahrzeuge pro Monat liefern. Diese Zahlen könnten BYD in die Lage versetzen, große japanische und US-amerikanische Autohersteller bei den Jahresverkäufen zu überholen.

Darüber hinaus unterstreicht BYD seine Exportambitionen. Ein neues Schiff für den Autotransport wird in der 2. Jahreshälfte in Betrieb genommen, um die Exporte zu steigern. Das Unternehmen rechnet nun damit, dass sich die Auslandsverkäufe bis zum Jahresende auf über 450.000 Fahrzeuge verdoppeln werden, was dem ursprünglichen Ziel von 500.000 Einheiten nahekommt.