Der Chiphersteller Intel (INTC) hat nachbörslich am Donnerstag 01.08.24 seine Quartalszahlen für das zweite Quartal 2024 bekanntgegeben und damit am Freitag einen dramatischen Kurssturz von mehr als 20 Prozent ausgelöst.

Während der Umsatz auf Jahressicht nur um 1% auf 12,8 Mrd. USD zurückging, brachen die EPS drastisch ein und das Unternehmen musste einen Verlust in Höhe von 38 Cent pro Aktie verzeichnen. Im Vorjahr verdiente man noch 35 Cent pro Aktie. Die Bruttomargen gingen damit auf 35,4% zurück. Der Nettoverlust lag damit bei 1,6 Mrd. USD im Vergleich zu einem Gewinn von 1,5 Mrd. USD in Q2 2023.

Für das dritte Quartal 2024 rechnet man mit einem Umsatz zwischen 12,5 und 13,5 Mrd. USD und einem weiteren Einbruch der Bruttomarge auf nur noch 34,5%. Man erwartet einen Verlust in Höhe von 24 Cent pro Aktie.

"Unsere finanzielle Leistung in Q2 war enttäuschend, obwohl wir wichtige Meilensteine in der Produkt- und Prozesstechnologie erreicht haben. Die Trends im zweiten Halbjahr sind anspruchsvoller als wir erwartet hatten." kommentierte CEO Pat Gelsinger das Q2 Ergebnis.

Umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt

Das Management hat angekündigt umfangreiche Sparmaßnahmen von mehr als 10 Mrd. US$ einzuleiten, um damit die Effizienz zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

In einem ersten Schritt sollen die operativen Ausgaben jedes Jahr reduziert werden. Für 2024 möchte man bei 20 Mrd. USD landen und in 2025 bei 17,5 Mrd. USD. Auch für 2026 sind weitere Reduktionen geplant.

Bereits bis Ende diesen Jahres sollen 15% der Belegschaft entlassen werden. Ende 2023 beschäftigte Intel 124800 Mitarbeiter, womit mehr als 18000 Arbeitsplätze betroffen sein werden.

Des weiteren kündigte man an, die Dividende ab dem vierten Quartal 2024 auszusetzen.

Bereits im Juni hatte man ein Großprojekt für eine Chipfabrik in Israel gestoppt.

All diese negativen Nachrichten für die Investoren liesen die Aktie am Freitag um über 20% abstürzen und damit den schlechtesten Handeltag seit 40 Jahren erleben. Der Kurs rutschte auf den niedrigsten Stand seit über 10 Jahren.

Intel scheint immer mehr den Anschluss an die führenden Konkurrenten Nvidia, AMD und Qualcomm im Rennen um die Chips für zukünftige AI-fähige Computer und Prozessoren für Server zu verlieren.