In Interviews auf CNBC und Bloomberg TV machte Microsoft-CEO Satya Nadella deutlich, dass es möglich ist, dass Sam Altman, der am Freitag von OpenAIs Vorstand als CEO entlassen wurde, in irgendeiner Funktion zu OpenAI zurückkehren könnte.

Und das, obwohl Altman kürzlich bekannt gab, dass er beabsichtige, einem neu gegründeten KI-Forschungsteam bei Microsoft beizutreten, zusammen mit dem ehemaligen OpenAI-Präsidenten Greg Brockman und mehreren ehemaligen OpenAI-Forschern.

Nadella sagte im Interview auf CNBC: "Natürlich wollen wir, dass Sam und Greg ein fantastisches Zuhause haben, wenn sie nicht bei OpenAI sein werden. Das ist für den OpenAI-Vorstand und das Management und die Mitarbeiter zu entscheiden. Microsoft hat sich entschieden, explizit mit OpenAI zusammenzuarbeiten und das hängt natürlich auch davon ab, ob die Leute bei OpenAI bleiben oder zu Microsoft kommen, also bin ich für beide Optionen offen.”

Nadellas Worte bestätigten scheinbar Berichte, die darauf hindeuten, dass Altmans Wechsel zu Microsoft noch nicht in trockenen Tüchern sei und dass nur zwei der verbleibenden drei Vorstandsmitglieder von OpenAI ihre Meinung ändern müssen, um Altman zurückzuholen.

Microsoft-CEO Satya Nadella sagte am Montag gegenüber CNBC auch, dass die Governance-Struktur von OpenAI geändert werden muss. Microsoft wurde zusammen mit anderen Unterstützern von OpenAI erst "Minuten” vor der Bekanntmachung der Altman-Entlassung informiert.

Salesforce nutzt Unruhe als Rekrutierungschance

Über das Wochenende begannen das Management-Team von OpenAI und deren Unterstützer damit, Kandidaten zu prüfen, um den Vorstand für eine mögliche Rückkehr von Altman zu ersetzen. In der Zwischenzeit führte der Vorstand eine eigene Suche nach einem CEO durch und entschied sich schließlich für Emmett Shear, den Mitbegründer von Twitch.

Die Belegschaft von OpenAI ist derweil in Aufruhr. Mehr als 700 der rund 770 Mitarbeiter des Unternehmens haben einen Brief unterzeichnet, in dem sie den Rücktritt des Vorstands und die Wiedereinsetzung von Altman fordern. Unter anderem hat Salesforce versucht, die Unruhe als Rekrutierungschance zu nutzen, indem sie eine gleiche Vergütung für jeden Forscher anbieten, der OpenAI verlassen hat, um dem KI-Forschungsteam von Salesforce beizutreten.