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Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla: Wie die „Glorreichen Sieben“ von Künstlicher Intelligenz profitieren dürften

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Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell

Die so genannten Glorreichen Sieben (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) glänzen in diesem Jahr mit einer überaus starken Wertentwicklung. Die tolle Performance hat nicht zuletzt auch mit Künstlicher Intelligenz zu tun. Schließlich zählt jeder Titel aus diesem Septett zu den Technologie-Vorreitern in der jeweiligen Branche. Doch die Art und Weise, wie die einzelnen Unternehmen von KI-Megatrend profitieren dürften, unterscheidet sich laut Raiffeisen Research teils drastisch. TraderFox berichtet.

Die Implementierung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) benötigt immer eine gewisse Vorlaufzeit bis sich die Effizienzgewinne manifestieren. Jedoch sind Aktienmärkte stets zukunftsgerichtet und preisen oftmals schon erwartete Entwicklungen ein. So auch im Falle von KI.

Ablesen lässt sich das an der jüngsten Börsen-Vorstellung der sieben großen US-Unternehmen (Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet, Tesla und Meta), welche besonders stark von dieser neuen Technologie profitieren werden. Raiffeisen Research hat die "Glorreichen Sieben", wie das Septett auch immer wieder als Gruppe betitelt wird, in einer Studie den übrigen 93 Unternehmen des Nasdaq-100 gegenübergestellt, um die Performanceunterschiede deutlich zu machen.

Als Startdatum für den Chart wählten die Studienautoren das Veröffentlichungsdatum von ChatGPT (den 30. November 2022), da zu diesem Zeitpunkt der bis dato eher abstrakte Begriff der "Künstlichen Intelligenz" der breiten Öffentlichkeit näher gebracht wurde. Um den unterschiedlichen Performanceverlauf besser aufzuzeigen, entschieden die Analysten zudem, den Startzeitpunkt auf 100 zu rebasieren und nicht das absolute Niveau abzubilden. Wie der Chart zeigt, fällt die Outperformance der "Glorreichen Sieben" gegenüber dem Nasdaq 100 Index in Summe beträchtlich aus. Wobei der Performanceunterschied noch deutlicher ausfällt, wenn man die Wertentwicklung der "Glorreichen Sieben" mit dem breiten Markt in der Form des S&P 500 Index vergleicht.

Nach Einschätzung von Raiffeisen Research ist das Septett nicht nur gut und diversifiziert in ihrem Bereich aufgestellt, sondern sie haben auch die Zeichen der Zeit in puncto Kosteneinsparungen zeitnah erkannt und umgesetzt. Zudem haben sie, wie es von Seiten des österreichischen Instituts weiter heißt, auch eine Führungsrolle bei den aktuellen Entwicklungen im KI-Bereich inne, die sie in ihre Produkte einbauen und somit auch gut monetarisieren können. Auch wenn die Kurs-Fantasie bei diesen Unternehmen vielfach durch das Aggregat vieler einzelner Maßnahmen begründet sei, so erkläre insbesondere der vorherige Punkt (Monetarisieren von KI) vor allem in Anbetracht der Größe der Unternehmen die überproportionalen Wachstumsraten, was sich naturgemäß auch in den zukünftigen Gewinnschätzungen widerspiegelt.

Wenngleich die Studienautoren konstatieren, dass die sieben Titel zu den Technologie-Vorreitern in ihrer jeweiligen Branche gehören, stellt man gleichzeitig aber auch fest, dass die Art und Weise, wie die einzelnen Unternehmen von KI profitieren, sich teils drastisch unterscheidet. Die Unterschiede bzw. Potenziale sind den nachfolgenden Ausführungen zu entnehmen.

Wie die Glorreichen Sieben im Einzelnen von KI profitieren dürften

Alphabet: Die Alphabet-Tochter Google hat erst im Juli ihren KI-Chatbot Bard ausgerollt, der trotz anfänglicher Kritik inzwischen als technologisch fortschrittlich gilt und ChatGPT in vielerlei Hinsichten übertrifft. Bard ist besonders gut darin, umfassende und informative Antworten auf komplexe Fragen zu geben und verwendet aktuelle Daten. Inzwischen entwickelt die Google-Tochter DeepMind ein neues KI-System namens Gemini, das leistungsfähiger sein soll als das GPT-4 Large Language Model von OpenAI. Gemini, das auch auf Bilder und andere Datenformate trainiert werden kann, könnte die Art und Weise, wie wir mit Computern interagieren, grundlegend verändern. Seine derzeitige Führungsposition in Bezug auf KI spielt Alphabet vor allem mit optimierter Werbung durch Verbesserung der Kundeninteraktionen und Dienstleistungen aus. In der neuesten Version von Google Ads können ganze Werbekampagnen automatisch erstellt werden. Zudem stellt die Cloud-Sparte von Alphabet "Google Cloud" ebenfalls Unternehmen Rechenleistung, Software und Online-Speicherplatz für KI-Funktionen zur Verfügung, wodurch sie schlussendlich noch zusätzlich profitieren.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Amazon: Amazon verfolgt ehrgeizige Ziele im Bereich der KI. Das Unternehmen setzt KI derzeit vor allem ein, um seine Kunden besser zu verstehen und seine Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Auf ihrem Marketplace nutzt das Unternehmen KI beispielsweise, um seinen Kunden über Werbung Produkte zu empfehlen, die auf ihren individuellen Bedürfnissen, ihrer Kaufhistorie, ihrem Suchverlauf und ihren Produktbewertungen basieren. Darüber hinaus stellt die Cloud-Sparte AWS Unternehmen Rechenleistung, Software und Online-Speicherplatz zur Verfügung, die für KI-Funktionen benötigt werden. Diese Entwicklung wird durch die jüngste Investition in das KI-Unternehmen Anthropic unterstützt. Im Rahmen der Kooperation wird Anthropic seine Software in die Rechenzentren von Amazon Web Services (AWS) verlagern und Amazons Chips für das Training seiner KI-Modelle nutzen. Mit Trainium und Inferentia verfügt Amazon bereits über zwei KI-Prozessoren, die für schnelle, leistungsstarke und kostengünstige Berechnungen eingesetzt werden können. Diese kommen bereits in großen Sprachmodellen wie Titan und seit kurzem auch im Projekt mit dem Codenamen "Olympus" zum Einsatz, das mit 2 Bio. Parametern eines der größten derzeit trainierten Sprachmodelle werden könnte. Alexa, die virtuelle Sprachassistentin von Amazon, könnte dadurch eine deutliche Aufwertung erfahren.

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

Apple: Apple hält sich mit großen KI-Anwendungen bislang zurück. Der US-amerikanische Technologiekonzern will aber, wenn auch verspätet, in den Wettbewerb um generative KI einsteigen. Aktuell wird KI neben Werbeeinblendungen auch in der biometrischen Authentifizierungsmethode Face ID und in der Sprachassistentin Siri zur Beantwortung von Kundenfragen und Erledigung von Aufgaben eingesetzt. Apple bietet mit dem neuen Framework "Create ML" und einer dazugehörigen Entwickler-App vor allem Werkzeuge für Entwickler an. ML – steht für Machine Learning, eine Subkategorie von KI. Das Framework unterstützt einen Algorithmus, der Daten sammelt, daraus lernt und so zum Beispiel eine App besser an die Nutzung des einzelnen Users anpasst.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Meta: Während Meta weiterhin in sein Metaverse investiert, gilt Künstliche Intelligenz derzeit als die Technologie der Zukunft, die laut CEO Mark Zuckerberg "buchstäblich jedes unserer Produkte berühren wird". Meta plant die Entwicklung eines leistungsfähigen Chatbots, der mit OpenAIs GPT-4 konkurrieren kann, und hat zu diesem Zweck KI-Trainingschips erworben und Datenzentren aufgerüstet. Das Training des neuen Sprachmodells soll Anfang 2024 beginnen und später für Unternehmen kostenlos sein, um eigene KI-Tools zu entwickeln. Im für Meta wichtigen Werbemarkt wird KI eingesetzt, um ganze Werbestrategien schneller und effizienter zu erstellen. Mit Features wie Hintergrundgenerierung und Bildverbesserungen für Produktfotos und KI-gestützten Variationen von Werbetexten hilft man hier Werbetreibenden, reichweitenstarke Kampagnen mit reduziertem Zeitaufwand zu erstellen. Dadurch soll das Engagement der User gesteigert werden und damit die Zeit, die auf den verschiedenen Plattformen verbracht wird. Darüber hinaus strebt Meta auf der Endkundenseite KI-Anwendungen an, die menschliche Mimik imitieren können. Auf der Meta Connect wurden kürzlich konkrete KI-Produkte vorgestellt, darunter Chatbots mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und eine neue AR-Smartbrille von Ray-Ban.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Microsoft: Trotz eines Cloud-Marktanteils, der unter dem von Amazons AWS liegt, deuten Microsofts KI-Bemühungen auf positive Wachstumsaussichten für seine Azure-Plattform hin. Die Cloud-Sparte von Microsoft, stellt Unternehmen Rechenleistung, Software und Online- Speicherplatz für KI-Funktionen zur Verfügung. Microsoft nutzt seine KI-Fähigkeiten, unter anderem durch Investitionen in OpenAI (hält mittlerweile ca. 49 %, wobei der Unternehmenswert zwischen 80 Mrd. USD und 90 Mrd. USD angesiedelt sein dürfte), um Dienste wie Bing zu verbessern und könnte damit die Dominanz von Google herausfordern. Microsoft Office 365 (und auch Windows) werden um eine KI-Komponente erweitert, den Microsoft 365 Copilot, der als digitaler Assistent die Produktivität der Nutzer steigern soll. Auf der Hardwareseite wird aufgrund des Mangels an KI-GPUs derzeit an eigenen KI-Prozessoren gearbeitet, die für generative KI optimiert sind. Die Chips sind für Datencenter konzipiert, in denen große Sprachmodelle trainiert und ausgeführt werden, die das Rückgrat von KI-Konversationslösungen wie ChatGPT bilden.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Nvidia: Mit einem geschätzten Marktanteil von über 70 % bei den wichtigsten KI-Chips ist Nvidia derzeit der unumgängliche KI-Anbieter. Das Unternehmen hat seine Dominanz erreicht, indem es den KI-Trend frühzeitig erkannt hat und nun Chips, Software und Zugang zu spezialisierter Infrastruktur für Rechenzentren aus einer Hand anbietet. Obwohl AMD ein langsameres Umsatzwachstum und niedrigere Gewinnmargen als Nvidia aufweist, könnte es durch seine Konzentration auf KI und den neuen, leistungsfähigeren MI300XChip zu einem stärkeren Konkurrenten werden. Beide Unternehmen planen, ihr KIAngebot auszuweiten, während Amazon, Microsoft und andere Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, ihre Abhängigkeit von Nvidia zu verringern. Die starke Nachfrage nach Nvidias Server-GPUs mit integrierten KI-Rechenkernen, die das Unternehmen derzeit nicht befriedigen kann, könnte dazu führen, dass KI-Plattformen ihre eigenen Chips entwickeln.

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

Tesla: Tesla setzt KI ein, um seine Fahrzeuge autonom fahren zu lassen. Dazu nutzt das Unternehmen eine Reihe von Sensoren wie Kameras, Radar und Lasermessgeräte, um die Umgebung des Fahrzeugs zu erfassen und zu verstehen. Dazu hat das Unternehmen den Supercomputer "Dojo" speziell für KI-Anwendungen entwickelt. Dojo soll das Fahrassistenzsystem der Tesla Modelle verbessern und das maschinelle Sehverfahren "Tesla Vision" vorantreiben. Erst im Juli dieses Jahres kündigte CEO Elon Musk an, bis Ende 2024 mehr als 1 Mrd. USD in das Projekt zu investieren. Die eigens entwickelten KI-Inferenzchips FSD und Dojo liefern zudem die notwendige Unterstützung für die bestehende autonome Fahrsoftware, wobei der Schwerpunkt auf Architekturverbesserungen der Elektrobatterie und Leistungsoptimierung liegt.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

So lautet das Schlussfazit:

Raiffeisen Research sieht die Aussichten der heterogenen Gruppe durchaus differenziert. Dies liegt den gemachten Angaben zufolge daran, dass Hardwareprovider wie Nvidia schon große Gewinne verbuchen konnten und somit aufgrund der zunehmenden Konkurrenz und hohen Bewertung wohl etwas weniger Luft nach oben besitzen als skalenbasierte Plattformunternehmen. Insbesondere sehen die Analysten große Datencenter und Softwareprovider wie Alphabet, Amazon und Microsoft gut positioniert, um auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch ordentliche Zuwächse verbuchen zu können. Im Bereich dazwischen sehen sie Unternehmen wie Apple, Tesla und Meta angesiedelt, welche noch ein deutliches Wachstum erfahren werden, aber eben geringer als die drei zuvor genannten.

Bildherkunft: AdobeStock_600713913

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