Im Blick behalten sollten Trader nach überzeugenden Verkaufszahlen am Black Friday nun die abgestraften Konsumaktien. Für Gegenwind sorgten bis zuletzt die hohe Inflation bzw. rückläufige Verbraucherausgaben. Auswertungen der Websites von Einzelhändlern durch Adobe Analytics belegen nun, dass die Onlineverkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 % auf eine Rekordsumme von 9,12 Mrd. USD angestiegen sind. Auch die Onlinehandelsplattform Shopify (SHOP) erreicht mit weltweit 3,36 Mrd. USD einen neuen Höchststand und kann die Verkäufe mit einem Anstieg von 17 % noch deutlicher anheben. Die Händler verzeichneten zur Spitze einen Umsatz von 3,5 Mio. USD pro Minute.

Mit erweiterten Partnerschaften will Shopify seine Reichweite vergrößern. Vertieft werden die Beziehungen mit Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, wie Deloitte, Ernst & Young (EY) und KPMG, um Integration der Handelssysteme zu beschleunigen. Auch beim Social Commerce werden Kooperationen mit Facebook, TikTok oder Pinterest ausgeweitet. Mit dem Zahlungsdienstleister PayPal wurde am 16. November mit Return Shopping eine neue Lösung angekündigt, mit der Käufer bei Rückgabeprozessen direkt zu den E-Commerce-Shops der Händler weitergeleitet werden. Dies soll die Wahrscheinlichkeit von neuen Bestellungen erhöhen und eine neue Einkommensquelle schaffen. Statt die Ware einfach nur zurückzuschicken, können Folgebestellungen mit passenden Artikeln getätigt werden. Dabei sollen auch buchhalterische Herausforderungen, wie etwa unterschiedliche Preise der Waren beim Umtausch und Neubestellungen, direkt berücksichtigt werden.

Im letzten Jahr kauften bereits rund 600 Mio. Verbraucher über Shopify ein. Der Marktanteil im wichtigen US-Onlinehandel liegt bei 10 % und soll weiter zulegen. Das Bruttowarenvolumen nahm im zuletzt abgeschlossenen dritten Quartal um 11 % auf 46,2 Mrd. USD zu und übertraf das US-Einzelhandelswachstum von 9 %. Dennoch blieb der Umsatz mit 1,4 Mrd. USD (Konsens: 1,81 Mrd. USD) hinter den Erwartungen zurück. Positiv war, dass der Verlust mit 2 Cent je Aktie niedriger ausfiel als mit 10 Cent erwartet wurde. Auf Jahresbasis rechnet der Analystenkonsens aber weiterhin bis 2025 fast mit einer Umsatzverdoppelung auf 10,52 Mrd. USD.

Vom Allzeithoch hat die Wachstumsaktie bereits über 80 % korrigiert. Die positiven Nachrichten können der Aktie nun wieder zur Trendwende verhelfen. Trader beobachten, ob die Aktie in den nächsten Tagen relative Stärke zeigen kann.