Amazon wird voraussichtlich bedingungslose EU-Genehmigung für den geplanten Kauf des Herstellers von Roboterstaubsaugern iRobot erhalten, so ein Reuters-Bericht unter Berufung auf informierte Quellen. Diese Nachricht hat sich bereits positiv auf den Aktienkurs ausgewirkt, der nach der Veröffentlichung im europäischen Handel um knapp 50 % auf 40 Euro gestiegen ist. Trotzdem liegt er mit rund 44 USD immer noch unter dem vorgeschlagenen Übernahmepreis von 51,75 USD.

Die Europäische Kommission, die bis zum 14. Februar Zeit hat, über die Transaktion zu entscheiden, hat gegenüber Reuters keine Stellungnahme abgegeben. Im Juli äußerte die Europäische Kommission noch kartellrechtliche Bedenken hinsichtlich einer möglichen Übernahme, bei der der Wettbewerb im Bereich der Staubsaugerroboter eingeschränkt und die marktbeherrschende Position des E-Commerce-Riesen Amazon weiter gestärkt werden könnte. Weltweit haben Kartellbehörden ihre Aufmerksamkeit auf Übernahmen von kleineren Konkurrenten durch Big-Tech-Unternehmen verstärkt, da sie besorgt sind über die Ansammlung großer Datenmengen durch wenige Unternehmen. Dies könnte dazu führen, dass diese ihre Dominanz auf neue Märkte ausweiten. Die britische Wettbewerbsbehörde hat die Transaktion dennoch im Juni bereits genehmigt.

iRobot (NASDAQ: IRBT) erhielt im letzten September von der Federal Trade Commission eine zweite Anfrage zur Durchführung einer vertieften Überprüfung des Deals mit Amazon (AMZN). Im Juni bestätigte Amazon, in erheblichem Maße den Anforderungen der FTC in ihrer zweiten Anfrage nachgekommen zu sein. Im August hat Amazon seine Vereinbarung mit dem Hersteller des Roomba-Roboterstaubsaugers überarbeitet und den Preis von ursprünglich 61 USD auf 51,75 USD in bar gesenkt. Die Aktionäre von iRobot haben letzten Monat erneut für die Genehmigung des Deals gestimmt.